Neckarland: Rund um Kirchentellingsfurt und Altenburg

 

Eine schöne Wanderung entlang des Neckars durch Wälder und Naturschutzgebiete in der Region Tübingen und Reutlingen. Sehr abwechslungsreich führt diese Tour rund um Kirchentellingsfurt und Altenburg mit Feld, Wald- und Wiesenwegen. Es gibt mehreren Bademöglichkeit am Epplesee. Start und Ende der 14 km langen Rundwanderung ist die Christus König des Friedens Kirche in Kirchentellingsfurt. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Kirchentellinsfurt ist eine Gemeinde jeweils etwa 7 km nordöstlich von Tübingen und nordwestlich von Reutlingen gelegen. Der Ortsname wird umgangssprachlich häufig zu K’furt verkürzt. Kirchentellinsfurt liegt im Neckartal und am Rand des Schönbuchs. Die Echaz mündet hier in den Neckar.

Kirchentellinsfurt ist aus den beiden Siedlungen Kirchen und Tälisfurt (bedeutet so viel wie Furt im kleinen Tal) zusammengewachsen. Das ältere Kirchen wurde im Jahre 1007 erstmals urkundlich als „Kirihheim“ erwähnt. In dieser Urkunde wurde das Dorf dem Bistum Bamberg geschenkt. Im Jahre 1140 wurde unter der Herrschaft von Matthäus Raster (1098–1158) ein Zusammenschluss der beiden Gemeinden besiegelt. Später war Kirchentellinsfurt zeitweise in bayerischem Besitz, unter österreichischer Herrschaft sowie später im Besitz des benachbarten Klosters Bebenhausen. Nachdem der württembergische Herzog Ludwig Kirchentellinsfurt 1593 gekauft hatte, setzte dessen Nachfolger, Herzog Friedrich, 1594 Anastasius Kommerell als den ersten evangelischen Pfarrer ein, der die Reformation im Dorf und den umliegenden Ländereien einführen sollte.

Altenburg ist ein Stadtteil von Reutlingen. Altenburg liegt im Norden des Stadtgebietes am Neckar zwischen Kirchentellinsfurt und Oferdingen. Im Nord-Osten liegt ein Baggersee. Auf der westlich vom Ort gelegenen Madenburg (heutiges Industriegebiet Mahden) stand eine ziemlich ausgedehnte römische Niederlassung. Bauern stießen bei Feldarbeiten dort immer wieder auf Mauerreste, römische Ziegel und Heizröhren. Südlich davon führte eine Römerstraße vorbei, die von Kirchentellinsfurt über Altenburg nach Oferdingen verlief. Von der Madenburg ging ein alter Heeresweg nach Gniebel und Walddorf ab. In neuerer Zeit war diese Anlage in Vergessenheit geraten, obwohl die Beschreibung des Oberamts Tübingen 1867 davon berichtete. Die Anlage der Villa Rustica wurde bei Arbeiten an der B 464 wiederentdeckt. Damit ist die Besiedlung zur Zeit der Römer nachgewiesen.

Oferdingen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Reutlingen. Der gut 2400 Einwohner zählende Ort liegt im Neckartal zwischen der Gemeinde Pliezhausen und der Reutlinger Kernstadt. Die ehemals selbstständige Gemeinde Oferdingen wurde 1971 zu Reutlingen eingemeindet. Oferdingen liegt rund 6 km nördlich der Reutlinger Innenstadt am rechten Ufer des Neckars. Angrenzende Orte sind die Gemeinde Pliezhausen im Norden sowie die Reutlinger Stadtteile Mittelstadt im Nordosten, Reicheneck im Südosten, Rommelsbach im Süden und Altenburg im Westen.

Das außergewöhnliche Bürogebäude des IT-Unternehmens Datagroup im Ortsteil Gniebel (Pliezhausen) an der Ausfahrt der B 27 entstand im Jahr 1995. Der Entwurf des Architekturbüros Kauffmann Theilig & Partner erhielt 1997 den Hugo-Häring-Preis. Der Grundriss bedient sich der Kreisform, das Prinzip des Glasdachs entspricht der Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions. Ich habe diese Wanderung mit zwei Kollegen von Datagroup gemacht.

Wegstrecke:
Kirchentellingsfurt - Christus König des Friedens Kirche - Mahdenweg - Altes Schützenhaus - Traufweg - Kanalweg - Neckarkanal - Schützenverein Altenburg - Brunnen Altenburg - Steinbruch Bayer - Blasshaldeweg - Obstsortenmuseum - Friedhof Neue Wiesen - Pliezhausen - Neckar - Am Mühlweis - Sportgaststätte - Altenburg - Nikolauskirche - Erlenhof - Zum Faulbaum - Kirchentellingsfurt - Martinskirche

Neckarland: Von Pattonville durch Ossweil ins Neckarbiotop Zugwiesen

 

Diese Wanderung führt von Ossweil entlang des Lochwaldgrabens zum Neckarbiotop Zugwiesen. Von dort aus geht es durch den Wald und über die Felder zurück nach Pattonville und Ossweil. Das Highlight dieser Tour ist das Schloss Ossweil und das Neckarbiotop Zugwiesen. Start und Ende der 15 km langen Rundwanderung ist das Ossweiler Schloss. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Ossweil ist ein Stadtteil der Kreisstadt Ludwigsburg, der 1922 eingemeindet wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ossweil im Jahr 816 n. Chr. Ossweil liegt östlich der Kernstadt Ludwigsburg auf einer Hochfläche über dem Neckartal. Diese Hochfläche ist größtenteils von Löß bedeckt, der bis zu 12 m mächtig ist.

Schloss Ossweil ist ein Schloss und ehemalige Wasserburg. Es besteht aus einem Turm und einem Fachwerkflügel. Das ursprünglich um 1250 errichtete Steinhaus wurde schließlich zu einer Burg mit Wassergraben ausgebaut. Die zur Burg gehörigen Wirtschaftungsgebäude sind nicht erhalten. Bauherren waren der Ortsadel von Ossweil, der das Schloss schließlich den im benachbarten Aldingen begüterten Herren von Kaltental vererbte.

Die Kaltentaler ließen im 15. und 16. Jh. die Burg schrittweise in ein Schloss umbauen. Im Jahr 1621 verkauften die Kaltentaler das Schloss an die Nothaft von Hohenberg (Hochberg). 1646 verkauften die Nothaft an die Familie Bidembach. Von diesen kam das Schloss 1748 an Herzog Carl Eugen, der sich darin ein Rokoko-Liebeszimmer einrichtete. Nach erneut mehreren Besitzerwechseln erwarb die Gemeinde Ossweil 1869 das Schloss und nutzte es bis zur Eingemeindung nach Ludwigsburg im Jahr 1922 als Rathaus. Anschließend wurde im Schloss eine Schule und später ein Kindergarten eingerichtet, heute befindet sich hier der Evangelische Schlosskindergarten. Auch nutzten verschiedene Vereine Räume im Schloss.

Eine besondere Sehenswürdigkeit nahe Ossweil ist das Neckarbiotop Zugwiesen mit Naturbeobachtungsturm „Storchennest“. Es handelt sich um eine renaturierte Uferzone am Westufer des Neckars oberhalb der Staustufe Poppenweiler. Die Staustufe Poppenweiler ist eine Flussstaustufe und besteht in Fließrichtung des Neckars aus einer Doppelschleuse am linken Ufer, einem Wasserkraftwerk am rechten Ufer und einem dreifeldrigen Wehr in der Mitte. Diese Bauweise ist typisch für die 1950er Jahre. Die Staustufe befindet sich zwischen den Ludwigsburger Stadtteilen Poppenweiler und Neckarweihingen.

Wegstrecke:
Ossweil - Am Hirschgraben - Schloss Ossweil - Januariuskirche - Holderburg - Bäderwiesen - Brühlwiesen - Hagenpfad - Lochholz - Hasenäcker - Zu Hausen - Neckar - Zugwiesenbach - Otto-Konz-Weg - Schleuse Poppenweiler - Zugwiesen - Naturbeobachtungsplatz Storchennest - Poppenweiler Halden - Ob den Halden - Roßbronnen - Spottenberge - Kahlenhalden - Steinbößer - 14 Morgen - 15 Morgen - Schubos - 9 Morgen - Am Brunnenweg - Bückele - Pattonville - Dallasweg - Martin-Luther-King-Platz - Bergspielplatz - Frauenriedbach - Oklahomaweg - Grünbühl - Neue Weinberge - Ossweil - Auf der Schanz - Feuerwerkgerätehaus