Schwäbische Alb: Südrandweg (HW2) Etappe 6: von Ulm nach Blaubeuren

 

AlbsteigLogoDie sechste Südrandweg Etappe verläuft von Ulm nach Blaubeuren und ist ca. 19 km lang. Die Streckenwanderung startet in der Innenstadt von Ulm und endet am Bahnhof in Blaubeuren. Die Highlights der Wanderung sind die Ausblicke vom Kuhberg bzw. Hochsträß auf Ulm und die Stadt Blaubeuren. Der Wanderweg verläuft durchgehend auf befestigten Wegen.

Das Konzentrationslager Oberer Kuhberg in Ulm war ein frühes Konzentrationslager im Nationalsozialismus des Landes Württemberg, eingerichtet von November 1933 bis Juli 1935. Das KZ war somit Teil des Apparates zur Verfolgung von politischen und weltanschaulichen Gegnern der Nationalsozialisten. Untergebracht wurde das KZ im Fort Oberer Kuhberg, Teil der um 1850 erbauten Bundesfestung Ulm. Heute befindet sich am historischen Ort eine Gedenkstätte, die als Erinnerungs- und Lernort dient. Seit 1985 besteht am historischen Ort eine KZ-Gedenkstätte, welche durch den Verein „Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e.V.“ in Ulm betrieben wird und auf die Initiative ehemaliger Häftlinge zurückgeht. Die bis heute noch weitgehend erhaltenen Gebäude und das Gelände des ehemaligen KZ sind im Rahmen von Führungen für Besucher begehbar. Das Dokumentationszentrum bietet als Forschungs-, Lern- und Bildungszentrum verschiedene pädagogische Angebote und Veranstaltungen.

Der buchstäblich allen Winden ausgesetzte Weiler Allewind entstand ab 1804 mit der Anlage einer Wirtschaft mit Bauernhof von Ermingen aus.

Das Hochsträß ist durch das Tal der Ur-Donau, das heutige Blautal, von der Alb abgetrennt, gehört geologisch aber zu ihr, auch wenn das Juramassiv hier noch von Molasseschichten des Tertiärs überdeckt ist, die der Abtragung entgingen. Fruchtbare Böden und ein günstiges Klima ergeben gute Bedingungen für Wald-, Acker- und Obstbau. Die Anhöhe gewährt eine schöne Sicht über das Donautal und Oberschwaben hinweg bis zu den Alpen. Auf der anderen Seite reicht der Blick über das Blautal hinweg auf den Eselsberg mit dem Universitäts- und Forschungszentren.

Beiningen dürfte aus der ältesten Siedlungsschicht stammen, worauf auch die „ingen“-Endung hinweist. Die herrschaftliche Entwicklung war ähnlich wie in den Nachbarorten. In der 2. Hälfte des 13. Jhd. kam der Ort von den Grafen von Tübingen an die Helfensteiner, stand dann unter habsburgischer Lehenshoheit und wurde 1447 an Württemberg verkauft. Landwirtschaft und Obstanbau waren dank mildem Klima und guten Böden des Hochsträß die wichtigsten Erwerbsquellen der Bevölkerung. Beiningen ist seit 1975 Stadtteil von Blaubeuren.

Blaubeuren ist im Anschluss an das 1085 gegründete Kloster entstanden. Ab 1159 bildete sich ein Markt, um die Mitte des 13. Jhd. erhielt Blaubeuren das Stadtrecht, 1267 wurde es helfensteinisch, 1447 württembergisch. Als Grenzort zw. Alb und Blautal wurde die Stadt von den württembergischen Herzögen gefördert. Das Koster erreichte in der 2. Hälfte des 15. Jhd. eine kulturelle Blüte. Die Stadt bietet ein maleriches Bild mit imposanten Zeugnissen der Geschichte, z.B. das Kloster mit Hochaltar, das Badhaus der Mönche, das Amtsgebäude des ehem. Oberamts, die Stadtkirche mit reicher Ausstattung, das Heilig-Geist-Spital, das Rathaus mit Marktbrunnen, das Dekanatshaus, das urgeschichtliche Museum und viele Fachwerkhäuser.

Wegstrecke:
Ulm - Bahnhof - Ehinger Tor - Martin-Luther-Kirche - Egginger Weg - Kuhberg - Hochsträß - Festungsmuseum Fort - Römerhöfe - Allewind - Wasserscheide Blau/Donau - Salenhau - Erstetter Weg - Beiningen - Gerhausen - Blaubeuren - Bahnhof

Vor der Alb: Zwischen Uhingen und Adelberg durch den Schurwald

 

MittlereSchwAlbIm NHW Wanderführer „Schurwald, Esslingen, Filder“ ist mit Tour 28 eine schöne Wanderung zwischen Uhingen und Adelberg beschrieben. Die 15 km lange Rundwanderung startet und endet am Bahnhof in Uhingen. Die Highlights der Tour sind der Herrenbachstausee und das Kloster Adelboden. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Hochwasserrückhaltebecken Herrenbach (auch Herrenbachstausee genannt) liegt im Landkreis Göppingen. Es befindet sich im Ostteil des Schurwalds bei Adelberg und Schorndorf-Unterberken. Betrieben wird es – wie die Hochwasserrückhaltebecken Christental und Simonsbachtal – vom Wasserverband Fils. Das Hochwasserrückhaltebecken wurde in den 1970er Jahren nach wiederholten Überschwemmungen im Herrenbachtal angelegt. Der 22 m hohe und 220 m lange Staudamm aus Erdmaterial ist ständig zu einem Teil eingestaut. Er hat eine Vorsperre, die durch einen Vordamm von der Hauptsperre getrennt ist. Der Stausee dient auch der Niedrigwasseraufhöhung der Fils. Der See ist durch seine landschaftlich schöne Lage zu einem beliebten Naherholungsgebiet für Wanderer und Spaziergänger geworden. Die Wasserfläche wird nicht für Freizeitzwecke genutzt, lediglich als Angelgewässer.

Adelberg liegt auf dem östlichen Schurwald in 334 bis 473 m Höhe ü. NHN zwischen den Tälern der Rems im Norden und der Fils im Süden. Die Kreisstadt Göppingen befindet sich in Luftlinie etwa 8 Kilometer südöstlich des Orts.

Kloster Adelberg war ein 1178 errichtetes Prämonstratenserstift in Adelberg. 300 Jahre lang existierten ein Chorherren- und ein Chorfrauenkonvent nebeneinander, 1476 mussten die Stiftsdamen nach Lauffen am Neckar umziehen. Das Kloster des Reformordens wurde in seiner Frühphase intensiv von den Staufern gefördert, die zunächst auch die Vögte stellten. Adelberg stand dabei in Konkurrenz zum benachbarten Benediktinerkloster Lorch. Endgültig ab 1372 geriet der Konvent unter württembergische Herrschaft, die der Abtei im 15. Jhd. eine wirtschaftliche Blütezeit brachte und Adelberg zu einem der reichsten Stifte des alten Herzogtums werden ließ. Im Bauernkrieg wurde das Kloster schwer beschädigt. In die Wiederaufbauzeit fiel die Reformation. Nach deren endgültiger Einführung war Adelberg von 1565 bis 1629/1630 Sitz einer evangelischen Klosterschule. Ihr berühmtester Schüler war Johannes Kepler. Bis 1810 war es Sitz einer Prälatur der württembergischen Landeskirche. In dieser Zeit amtierten dort herausragende evangelische Theologen als Äbte und Prälaten, darunter Jakob Andreae, Johann Jakob Heinlin, Lucas Osiander der Ältere, Johann Wolfgang Jäger und Balthasar Sprenger. Obwohl die Anlage mit ihrer erhaltenen Ummauerung noch gut erfassbar ist, blieben aus klösterlicher Zeit nur wenige Gebäude bewahrt; die Klosterkirche wurde nach der Reformation abgetragen. Aus dem Erhaltenen ragt die Ulrichskapelle mit ihrem Altar aus der Werkstatt von Nikolaus Weckmann und den zugehörigen Tafelgemälden von Bartholomäus Zeitblom künstlerisch heraus.

Wegstrecke:
Uhingen - Bahnhof - Holzhausen - Ebersbacher Weg - ehem. Bundeswehrdepot - Herrenweg - Seeweg - Herrenbach-Stausee - Adelberg - Kloster Adelberg - Rälling - Herrenbach - Herrenmühle - Oberwälden - Eselsweg - Wangen - Blaubach - Uhingen - Bahnhof