05 Jun 15: Stromberg-Heuchelberg: rund um Mühlacker

 

NaturparkStrombergDie Rundtour Nr. 36 (Naturpark Stromberg-Heuchelberg, Schwäbischer Albverein, Natur-Heimat-Wandern) ist eine Rundwanderung rund um Mühlacker. Die Wandertour ist ca. 21 km lang. Kurz nach dem Start beim Bahnhof in Mühlacker trifft der Wanderer am Waldrand auf ein Teilstück der Eppinger Linien.

Die Eppinger Linien waren eine befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels, Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km. Der französische König Ludwig XIV. („Sonnenkönig“) erhob Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz (Elisabeth Charlotte). Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt entstand der pfälzische Erbfolgekrieg. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden. Ludwig Wilhelm von Baden erkannte die geografischen Vorteile und die Notwendigkeit einer „Landesdefensionslinie“.

Wegstrecke:

Bahnhof Mühlacker – Eppinger Linie – Chartaque am Sauberg – Sternschanze – Schanzenweg – Binsenweg – Steinbrücklesweg – Bahnhof Maulbronn-West – Musterhäuser – Ziegelweg – Ölbronn – Eichelberg – Ötisheim – Erlenbach – Bahnhof Mühlacker

 

31 Mai 15: Stromberg-Heuchelberg: rund um Bönnigheim

NaturparkStrombergDie 21 km lange Rundtour Nr. 7b (Naturpark Stromberg-Heuchelberg, Schwäbischer Albverein, Natur-Heimat-Wandern) ist eine Rundwanderung rund um Bönnigheim und den Michaelsberg.

1288 ging das Lehen für die Stadt Bönnigheim an Rudolf von Habsburg über, der die Stadt 1291 seinem Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg überließ. Durch Erbschaft, Heirat und Kauf kam es zu einer Zersplitterung des Besitzes, aus dem das Ganerbentum hervorging, das bis 1750 Bestand hatte. Während dieser Zeit wurde der Besitz der immer noch unter Mainzer Hochherrschaft stehenden Stadt auf vier Adelsgeschlechter (Herren von Sachsenheim, Herren von Liebenstein, Herren von Gemmingen und Herren von Neipperg) aufgeteilt. Jedem Ganerben stand ein Viertel der Stadt zu. Diese Ganerbenverhältnisse galten auch im benachbarten Erligheim. 1750 kaufte Graf Friedrich von Stadion die Stadt und beendete damit das Ganerbentum. 1756 ließ er das prachtvolle Schloss bauen. 1785 ging die Stadt Bönnigheim durch Kauf Herzog Carl Eugens an Württemberg über. Dort gehörte es zum Oberamt Besigheim, das 1938 im Landkreis Ludwigsburg aufging.

Vom Michaelsberg hat man einen Rundblick bis auf den Odenwald (Katzenbuckel, Königstuhl), Löwensteiner Berge und der Schwäbischen Alb. In vorchristlicher Zeit war auf dem Michaelsberg ein Zentralheiligtum der Kelten. Bei den Römern krönte eine Tempelanlage die Bergspitze. Auf den Grundmauern des Tempels errichteten später die Franken eine Kapelle zum heiligen Michael. Neben der überwiegend romanischen Michaelskirche gibt es noch die Gebäude eines barocken Kapuzinerklosters, die heute als katholisches Jugendtagungshaus dienen.

Der Michaelsberg ist auch Gegenstand einer Legende, die Justinus Kerner in seinem Buch Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit festhielt:
„Man sagt, auf diesem Berge habe der heilige Bonifazius mit dem Teufel einen Zweikampf gehabt, in welchem ihm der Engel Michael zu Hilfe gekommen; dabei habe der Engel eine Feder aus seinem Flügel fallen lassen, dieser habe der Heilige dann eine Kirche hier gestiftet und zu Ehren Michaels geweiht. Die Feder, die lange Zeit in der Kirche bewahrt wurde, soll zur Zeit der Reformation von da weggekommen sein; man sagte, es habe sie ein alter Stadtschreiber aus Stuttgart, der von der katholischen zur lutherischen Kirche übergegangen, heimlich an sich gezogen. Vergebens baten die Mönche des Berges bei Herzog Ulrich um die Bestrafung des Stadtschreibers und die Zurückgabe der heiligen Feder; sie erhielten keine Genugtuung. Darob in Zorn entbrannt, habe der Erzengel Michael die Strafe der Vielschreiberei über Württemberg ausgeschüttet.“
Das Gedicht „Erzengel Michaels Feder“ von Eduard Mörike verarbeitet ebenfalls die Michaelsberg-Legende.

Die Highlights der Tour sind neben der Stadt Bönnigheim der Blick vom Michaelsberg auf Tripsdrill. Der Wanderer läuft ausschließlich auf gut befestigten (meist breiten) Wegen.

Wegstrecke:

Bönnigheim Burgplatz – Hohenstein – Schloss Hohenstein – Hofen – Frauenbergkloster – Pfeiferhütte – Michaelsberg (394 m) – Katharinenplaisir – Bönnigheim