Kraichgau: Essigberg-Runde um Pforzheim

 

PforzheimEine eigengeplante Rundwanderung verläuft vom Zentrum in Pforzheim auf dem Westweg zum Essigberg und über Brötzingen wieder zurück. Start und Ende der 22 km langen Rundwanderung ist der Hauptbahnhof in Pforzheim. Die Highlights der Tour sind ein Teilstück der Startetappe des Westweges und der Wanderweg quer durch den Essigberg. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen (insbes. Westwegetappe).

Pforzheim ist eine Großstadt mit ca. 130.000 Einwohnern am Nordrand des Schwarzwalds am Zusammenfluss von Enz, Nagold und Würm. Pforzheim ist ursprünglich eine Römergründung. Der Name leitet sich von lat. Port(us) (= vielleicht Flusshafen oder Stapelplatz) ab, dem auf dem Leugenstein von Friolzheim überlieferten römischen (Teil-)Namen der römischen Siedlung im heutigen Stadtgebiet von Pforzheim. Als Hauptort einer Civitas der Provinz Germania superior war die römische Stadt Portus ein Verwaltungszentrum. Der lateinische Name war im Mittelalter auch Phorcen(sis). Pforzheim wird auch Pforte zum Schwarzwald genannt. Hier beginnen die Schwarzwald-Wanderwege nach Basel (Westweg), Waldshut (Mittelweg) und Schaffhausen (Ostweg). Auch der Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg hat seinen Startpunkt dort, er führt über 311 Kilometer ins Allgäu. Zudem ist der Ort Endpunkt der Bertha Benz Memorial Route.

Der Westweg ist neben dem Mittelweg und dem Ostweg die älteste der drei Nord-Süd-Fernwanderstrecken durch den Schwarzwald. Er führt von Pforzheim nach Basel. Der zirka 285 km lange Höhenwanderweg wurde im Jahre 1900 als erster Fernwanderweg in Deutschland angelegt und wird seither vom Schwarzwaldverein gepflegt und betreut. Sein Wegzeichen ist eine rote Raute auf weißem Grund. Der Westweg ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs E1 (Nordkap – Sizilien).

Der Essigberg ist ein Naturschutzgebiet im Naturraum Kraichgau. Das Naturschutzgebiet liegt auf dem Gebiet der Gemarkung Dietlingen der Gemeinde Keltern und der Gemarkung Gräfenhausen der Gemeinde Birkenfeld. Naturräumlich gesehen befindet sich der Essigberg im Pfinz-Hügelland, in der Übergangszone zwischen den südlich gelegenen Schwarzwald-Randplatten und dem sich nach Norden anschließenden Kraichgau. An Waldgesellschaften finden sich heute ein von Kiefern durchmischter Eichen-Hainbuchenwald, orchideenreiche Kalkbuchenwälder sowie ein lichter, mit Wacholder durchsetzter, alter Kiefernwald. Bis heute konnte ein großer Teil des Orchideenreichtum bewahrt werden, so sind beispielsweise noch Fliegen-Ragwurz, Bienen-Ragwurz sowie die Sumpf-Stendelwurz zu finden. 

Brötzingen ist ein Stadtteil von Pforzheim und hat circa 11.500 Einwohner. Brötzingen lieg im Schwemmland der Enz westlich von Pforzheim. Die ehemalige Grenze zwischen Pforzheim und Brötzingen ist die heutige Grenzstraße. Die Grenze zu Birkenfeld verläuft mitten durch das Gewerbegebiet Brötzinger Tal.

Wegstrecke:
Pforzheim - Hauptbahnhof - Waisenhausplatz - Lindenplatz - Stadtkirche - Nagold - Kupferhammer - Auerbach-Denkmal - Kuhweg - Landgasthof Hoheneck - Katzensteg - Nagold - Rotplatte - Sonnenberg - Wasserleitungsweg - Westweg - Brötzinger Schlag - Birkenfeld - Marktplatz - Essigberg - Im Alten Loh - Dietlingen - Hoheneichenforchen - Neureut - Tiefenbacher Weingärten - Hegauweg - Brötzingen - Christuskirche - Weststadt - Antoniuskirche - Pforzheim - Dachgarten - Hauptbahnhof

Kraichgau: Von Bretten nach Pforzheim

 

Kraichgau LogoEine eigengeplante Streckenwanderung führt von Bretten nach Pforzheim. Start der 21 km langen Streckenwanderung ist der Bahnhof in Bretten. Die Wandertour endet am Bahnhof in Pforzheim. Die Highlights der Tour sind die Innenstadt von Bretten, das Schloss Bauschlott und das alte/neue Eisinger Loch. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Bauschlott, mit etwas mehr als 3000 Einwohnern, ist der größte der drei Ortsteile von Neulingen und wurde 1071 als „Buslat“ im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Klöster Hirsau, Gottesaue, Maulbronn und die Dominikanerinnen aus Pforzheim hier ihren Besitz. Von 1532 bis 1540 ließ Ritter Eglof von Wallstein ein Wasserschloss mit vier Türmen bauen. Auf dessen Fundamenten errichtete Friedrich Weinbrenner 1806 bis 1809 das heutige Landschloss im Auftrag des badischen Großherzogs Carl Friedrich. In Bezug auf das Schloss nennt man die Bauschlotter auch „Grofen“ (Grafen).

Das Schloss Bauschlott ist eine Schlossanlage in Bauschlott, einem Ortsteil von Neulingen im Enzkreis. Die Anlage geht auf ein Wasserschloss des 16. Jhs. zurück, war ab 1726 in Baden-Durlachschem Besitz und wurde bis 1809 von Friedrich Weinbrenner in ihrer heutigen Gestalt erneuert. Das Schloss war daraufhin Wohnsitz einiger Markgrafen und Großherzöge von Baden. Ab etwa 1900 diente es verschiedenen Zwecken. Das Schloss kam 1961 in Privatbesitz und war danach bis 2004 Wirkungsort der Künstlergilde Buslat, die darin eine rege Ausstellungs- und Konzerttätigkeit aufnahm. Das Schloss ist bis heute im Privatbesitz.

Das Eisinger Loch ist ein Naturdenkmal südlich von Göbrichen und östlich von Eisingen. Es besteht aus dem alten Eisinger Loch und dem neuen Eisinger Loch. Beide sind Dolinen auf der verkarsteten Bauschlotter Platte, das heißt, sie sind dadurch entstanden, dass in etwa 100 m Tiefe Gips und Steinsalz aus dem Muschelkalkgestein gelöst und ausgewaschen wurde und ein Teil der Erdoberfläche einstürzte. Das alte und das neue Eisinger Loch liegen direkt nebeneinander, abseits der Kreisstraße 4531 von Süden nach Göbrichen. Der Weg zu den beiden Naturdenkmalen ist vom Feldweg aus ausgeschildert und es befinden sich jeweils Informationstafeln am Rande der Löcher.

Das alte Eisinger Loch brach im Jahre 1527 ein und ist heute 21 m tief und 43 m lang. Es entstand dadurch, dass sich in tieferen Schichten des Muschelkalks Salzeinlagerungen auflösten. Das Gestein darüber brach ein. Das alte Eisinger Loch kann begangen werden. Man gelangt über eine steile Steintreppe mit Geländer zum Boden des Loches und kann die verschiedenen Schichten des Muschelkalks wie in einem Steinbruch betrachten.

Das neue Eisinger Loch entstand erst 1966 und war ursprünglich 47 m tief. Inzwischen füllt sich das Loch mit den von den Seiten herabfallenden Steinen und leider auch mit Zivilisationsmüll. Die Öffnung misst etwa 7 m. Im neuen Eisinger Loch ist deutlich zu erkennen, dass der Einbruch in einer geotektonischen Störungszone liegt. Auf der einen Seite liegen Schichten des Keuper obenauf, auf der anderen Seite die viel älteren Schichten des Muschelkalk. Das heißt, das Gebiet auf der einen Seite der Verwerfung ist vor langer Zeit bereits tiefer gesackt, so dass Gesteinsschichten aus der gleichen Entwicklungszeit in verschiedener Höhe liegen. Das Vorhandensein dieser Verwerfung hat vermutlich den Einbruch des Loches begünstigt.

Wegstrecke:
Bretten - Bahnhof - Weltkugel-Brunnen - Stiftskirche - Schneckenhäuschen - Hungergraben - Stadtwerke - Salzhofen - Im Knöpfle - Hohbergteichweg - Im weißen Laub - Rotenberger Hof - Großer Buchenweg - Birkenhof - Bauschlott - ev. Kirche - Schloss Bauschlott - Göbrichen - Am Wolfsbaum - Altes und Neues Eisinger Loch - Schnepfenbrunn - Neulinger Hof - Katharinentaler Hof - Alfons-Dürr-Hütte - Minenplatthütte - Minenplattweg - A8 - Pforzheim - Alter Göbricher Weg - Wartberg - Wolfsberg - Nordstadt - Zähringerplatz - Bahnhof