Kulturwanderweg Jagst Etappe 1: Bad Friedrichshall-Jagstfeld bis Neudenau und zurück

 

Keltisch ist der Name der Jagst: „Jagese“ soll man sie genannt haben, die Jagende. „Jaxt“ hat sie auch schon geheißen. Das klingt nicht nach Gemütlichkeit, sondern nach Sturm und Drang. Und trotzdem ist das Jagsttal eine Idylle. Zu Beginn der Tour führt der Wanderweg durch bebautes Gebiet, später auf befestigten Wegen an der Jagst entlang. Ab Untergriesheim gibt es einen Anstieg auf befestigten und unbefestigten Waldwegen. Start der 1. Etappe ist der Bahnhof in Bad Friedrichshall; das Ende der 1. Etappe ist die Ortsmitte von neudenau. Ich bin auf der anderen Seite des Jagsttal die Strecke wieder nach Bad Friedrichshall zurückgelaufen. Der 23 km lange Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Bad Friedrichshall entstand 1933 durch den Zusammenschluss der Orte Kochendorf und Jagstfeld, zu welchem 1935 noch der Ort Hagenbach hinzu kam. Die heutige Kernstadt Bad Friedrichshall besteht aus diesen ehemaligen Gemeinden. Bad Friedrichshall liegt im Naturraum der Kocher-Jagst-Ebenen im Nordosten des Landkreises Heilbronn an den Mündungen von Jagst (Jagstfeld) und Kocher (Kochendorf); die Mündungen der Flüsse Sulm und Kocher in den Neckarkanal Kochendorf liegen auf dem Gebiet von Bad Friedrichshall, hingegen liegt der allerletzte Abschnitt der Jagst mit der Mündung in den Neckar auf dem Gebiet von Bad Wimpfen. Der geologische Untergrund besteht aus Muschelkalk mit dort eingelagerten Steinsalz-Schichten. Es handelt sich um die gleiche Formation, denen auch andere Orte in der Region bis nach Schwäbisch Hall ihre Salzvorkommen verdanken.

Schloss Heuchlingen ist eine landwirtschaftlich genutzte Staatsdomäne in Bad Friedrichshall. Die im Ursprung ins 12. Jh. datierende Anlage befindet sich außerhalb von Bad Friedrichshall auf der Gemarkung des Stadtteils Duttenberg. Die Anlage wurde vermutlich im 12. Jh. als Burg erbaut und im Jahr 1222 nebst der Heuchlinger Mühle erstmals als adeliger Burgsitz erwähnt. Frühe Burgherren waren die Herren von Huchelheim. Später war die Burg auf mehrere Besitzer aufgeteilt, darunter schon früh das Reichskloster Ellwangen sowie um 1290 die Herren von Goltstein, deren Anteile im 14. Jahrhundert an die Greck von Kochendorf kamen. 1449 wurde die Burg im so genannten „Städtekrieg“ durch Wimpfener Bürger niedergebrannt. Die Anlage ist heutzutage normalerweise nicht zugänglich und nur gelegentlich zu speziellen Anlässen wie beim Tag des offenen Denkmals zu besichtigen. 

Untergriesheim liegt nördlich von Bad Friedrichshall am Ufer der Jagst. Untergriesheim ist Haltepunkt der 1866 bis 1869 erbauten Unteren Jagsttalbahn, einem Teilstück der heute als Frankenbahn bezeichneten Bahnstrecke von Stuttgart nach Würzburg. Es halten stündlich Regionalbahnen nach Osterburken und Heilbronn, die teilweise nach Stuttgart und Ulm durchgebunden werden. Sehenswert ist die kath. Kirche St. Johannes Baptista. Sie wurde 1839/40 im Kanzleistil, einer Zwischenform aus Klassizismus und Neoromanik, erbaut. Die schlicht ausgestattete Kirche hat einen älteren, auf dem Friedhof befindlichen Vorgängerbau ersetzt. Vor der Kirche befindet sich der Johannesbrunnen von 1993.

Wegstrecke:
Bad Friedrichshall - Hohe Strasse - Sportpark am Kocherwald - Jagstfeld - Jagst - Ranzenberg - Lochwiesen - Duttenberg - Rainwiesen - Mühle Heuchlingen - Schloss Heuchlingen - Untergriesheim - Mühlweg - Lourdes Grotte - Leutnant Herrmann Dingerling - Mittlerer Kapellenweg - Käppele - Kreuzweg - Lindachweg - Neudenau - - Schloss Neudenau - St. Laurentius - Wolfgangskapelle - Herbolzheim - Herboldesburg - Brunnensteige - Hohe Straße - Obstgut Heuchlingen - Heuchlingen Spitze - Solefreibad - Kocherwald - Königsweg - Schachtsee

 

Hohenlohe: Destillatwege bei Pfedelbach

 

Das Landschaftsbild in und um Pfedelbach ist stark geprägt vom Wein- und Obstbau. Es gibt rund um Pfedelbach vier Destillatwege („Kirschwasser“, „Gfingldr“ und „Himbeergeist Strecke Nord/Süd“), die ich in einer Wanderung zusammengefasst habe. Start und Ende der 20 km langen Rundwanderung ist die ev. Kirche in Windischenbach. Die Highlights dieser Tour sind die beiden Schlösser in Pfedelbach und in Öhringen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Pfedelbach liegt im Süden des Hohenlohekreises. Die Gemeinde liegt im Übergangsbereich zwischen der Hohenloher Ebene im Norden, Teil des Naturraums Hohenloher-Haller Ebene, und der Waldenburger Berge und des Mainhardter Waldes im Süden, die zum Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge gehören. Das namengebende und bevölkerungsreichste Dorf liegt noch im Vorland der Berge, mit Abstand westlich und südlich des Laufs der Ohrn, deren Lauf bei Öhringen-Cappel von Norden nach Westen abknickt. Durchs Dorf zieht nördlich der namengebende Pfedelbach, der die Ohrn schon jenseits auf Öhringer Gemarkung als Schleifbach erreicht; er entsteht als Auslauf des Buchhorner Sees.

Das Destillieren von Obst ist ein altes Privileg, das in den Brennerfamilien oft von Generation zu Generation weitergegeben wird. In Pfedelbach wird diese Tradition mit über 100 aktiven Brennereien durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl gefördert. Das Brennen dient dazu, das anfallende Streuobst kostendeckend zu verwerten und erhält damit gleichzeitig die schönen Hohenloher Streuobstwiesen und sorgt für eine offene und einmalige Kulturlandschaft. Zudem bildet die Vielfalt an Obstarten und -sorten aus den Intensivobstanlagen mit Kern-, Stein- und Beerenobst die Grundlage für eine breite Produktpalette. Die Gemeinde Pfedelbach und interessierte Selbstvermarkter haben sich im Jahr 2015 zusammen getan, um zwei Hauptrouten um Oberohrn und Windischenbach sowie zwei Verbindungswege durch und nördlich von Pfedelbach auszuarbeiten.

Das Schloss Pfedelbach steht in der Ortsmitte. Heute beherbergt das Schloss den Bürgersaal, die ehemalige Schlosskapelle sowie zahlreiche Wohnungen. Der Innenhof wird als Parkplatz für die Mieter genutzt. Während des Hohenloher Kultursommers finden sowohl im Schlosshof als auch in der ehemaligen Schlosskapelle Konzerte statt. Die Gemeinde Pfedelbach nutzt die ehemalige Schlosskapelle als feierliches Trauzimmer.

Die Gemeinde Pfedelbach erwarb das baufällige Schloss 1962 für 40 000 Mark von der Fürstin Clara zu Hohenlohe-Bartenstein und renovierte es in mehreren Bauabschnitten. Am 17. Januar 1972 wurde der vollendete Nordbau eingeweiht. Die Fertigstellung der Sanierung wurde am 19. Juli 1979 mit einem Festakt im Schlosshof gefeiert. Bei den Sanierungsarbeiten wurde weitestgehend der ursprüngliche Renaissancestil wiederhergestellt.

Der mittelalterliche Marktplatz ist in Öhringen das Herzstück der Stadt. Dort befindet sich das ehemals hohenlohische Schloss Öhringen, zusammen mit der Stiftskirche das Wahrzeichen der Stadt. Das Renaissanceschloss war Residenz der Grafen und Fürsten zu Hohenlohe. Es wurde auf einem südlich der Stiftskirche liegenden Gelände errichtet. Dort standen das Kurienhaus und das Schulhaus, die dem Neubau weichen mussten. Der älteste Teil, der Lange Bau, entstand als Witwensitz der Gräfin Magdalena von Hohenlohe in den Jahren 1611 bis 1616 nach Plänen des Baumeisters und Neuensteiner Burgvogts Georg Kern aus Forchtenberg.

Wegstrecke:
Windischenbach - ev. Kirche - Golberghöfe - Golberg - Lindelberg - Lindelbach - Stöckig - Weißlensberg - Burghof - Pfedelbach - Kaiserstraße - Schlosspark - SChloss Pfedelbach - Peter- und Paulskirche - Verdistraße - Lerchenhof - Baierbach - Ohrn - Oberohrn - Freibad - Stegmühle - Pfedelbach - Öhringen - Nussbaumweg - Hofgarten - Spitalkirche St. Anna und Elisabeth - Friedhof - Steinsfeldle - Windischenbach - Winzerstube Lösch