Der Seeburgsteig ist einer von fünf Premiumwanderwege Grafensteige, die zu den Naturschönheiten innerhalb des Biosphärengebiets Schwäbische Alb führen. Auf dem 8 km langen Rundweg um Seeburg erlebt der Wanderer die landschaftliche Vielfalt des Uracher Ermstals. Lauschige Mischwälder, Wacholderflächen und wildromantische Schluchten machen die Wanderung zu einem echten Geheimtipp auf der Uracher Alb. Über Wiesen, Weiden, Wacholderheiden und andere Pfade, schlängelt sich diese Tour rund um das kleine Örtchen Seeburg.
Seeburg (knapp 600 m) ist seit 1975 der kleinste Stadtteil von Bad Urach und hat ca. 300 Einwohner. Zwischen Seeburg und dem Nachbarort Trailfingen entspringt die Erms. Durch die beengte Lage im Ermstal hat sich Seeburg die Charakteristik eines Albdorfes erhalten.
Die denkmalgeschützte Johanneskirche wurde erstmals am 11. Juni 770 im Lorscher Codex Laureshamensis im Zusammenhang mit einer Schenkung des Waldo an Abt Gundeland erwähnt. Ihre Seccomalereien in der Apsis stammen aus der Zeit um 1280. Die Kirche bildet den Mittelpunkt des Friedhofes, auf dem sich einige Grabsteine hohen Alters finden.
Hofmarschall Ernst Wilhelm Friedrich von Hayn ließ 1872 das Schloss Uhenfels erbauen, nachdem schon sein Vater den Uhenhof erworben hatte. Ab 1899 lebten die Eltern von Siegmund G. Warburg, Gabriel Warburg und Lucie Warburg, dort. Das rege gesellschaftliche Leben brach mit deren Vertreibung 1938 ab. 1941 wurde das Schloss an Franz Fuchs verkauft und 1958 an seine Besitzer, die Familie Warburg, zurückgegeben. Im gleichen Jahr ging es in Privatbesitz über. Eine Besichtigung ist nicht möglich.
Das Kraftwerk Erms aus dem Jahr 1920 wurde von Chr. Döbler gebaut und diente der Stromversorgung des Zementwerkes Münsingen und Seeburgs. Es wurde eingerichtet, nachdem die Untere Talmühle nicht mehr in Betrieb war. Der Strom wird heute ins Netz zum Umspannwerk Seetal eingespeist. Das Kraftwerk kann auf Anfrage bei den Stadtwerken Münsingen besichtigt werden.
In Seeburg mündet vom Fischburgtal kommend der wesentlich längere Fischbach, dessen Tal Teil der Westgrenze des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen ist. Mühltal, Fischburgtal und das von Süden einmündende Seetal bilden hier eine dreigliedrige Talspinne. Zwischen Seeburg und Bad Urach durchfließt die Erms das obere Ermstal, welches hier auf weite Strecken die Markungsgrenze der Hochflächendörfer Wittlingen und Sirchingen bildet. Der Talabschnitt ist geprägt von den hier eng gegenüberliegenden, bewaldeten und von Weißjurafelsen gekrönten Hängen des Albtraufs. Bis ins 19. Jhd. existierten mehrere natürliche, durch Kalktuffbarren aufgestaute Seen. Da der Kalktuff (ausgefällter Kalk) ein leicht zu gewinnender guter Baustoff ist, verschwanden die Seen nach und nach.
Wegstrecke:
Parkplatz P40 in Seeburg - Speisecafe Schlössle - Stilles Weidentäle - Aussicht Seeburg-Schloss Uhrenfels - Hartberg - Seeburg - Trailfinger Weg - Ermsquelle - Mühltal - Trailfinger Schlucht - Holzsteg - Littstein - Burgberg - Seeburger Ehrendenkmal - Seeburg Parkplatz